Beiladung: Was ist das? Vorteile, Umzüge, Kosten

Wenn Sie einen Umzug planen, benötigen Sie ein geeignetes Transportmittel. In dieses laden Sie Ihr Mobiliar sowie die Umzugskartons. Üblich sind Transporter oder kleine Lkw, ggf. reicht auch ein Anhänger. Dabei entstehen Kosten. Je weniger Volumen Sie zu transportieren haben, desto stärker fallen die Kosten für das Fahrzeug ins Gewicht. Eine interessante Alternative kann dann eine Beiladung sein. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Vorteile bietet Ihnen eine Beiladung und welche Besonderheiten sind zu beachten?

Der Begriff: Erklärung für die Beiladung

Laut Zahlen der Europäischen Union sind rund ein Viertel aller Fahrten mit großen Lkw Leerfahrten. Das heißt: Die Fahrzeuge haben nichts geladen. Die Experten gehen zudem davon aus, dass nicht vollständig beladenen Lkw den Großteil aller Transportfahrten absolvieren. Daraus lässt sich schließen: Die meisten Fahrten der Speditionen und Transportunternehmen sind nicht ausgelastet.

Die Unternehmen reagieren seit vielen Jahren darauf, in dem sie einen Zusatzservice anbieten. Im Falle von Leerfahrten oder Teil-Leerfahrten können Dritte die noch freie Ladefläche buchen und eine Beiladung stellen. Der Begriff bezeichnet also eine Ladung in einem Transporter, die zusätzlich zur eigentlichen Ladung transportiert wird.

Top-Vorteil: Clever sparen durch günstige Preise für Beiladungen

Speditionen kalkulieren ihre Fahrten so, dass sie kostendeckend sind. Das heißt:

  • Die Preise decken die beladene Hin- und die leere Rückfahrt.
  • Die Preise decken nur die beladene Hinfahrt, wenn es für die Rückfahrt einen Anschlussauftrag gibt.

Das gilt auch dann, wenn die Ladefläche nicht gefüllt ist. Aus diesem Grund profitieren Sie von der Möglichkeit einer Beiladung. Denn die Spedition hat die Kosten für ihre Fahrt bereits gedeckt. Buchen Sie nun einen Teil der noch verfügbaren Ladefläche, kann Ihnen das Unternehmen einen sehr günstigen Preis für die Beiladung machen. Dieser liegt erheblich unter einem Angebot für eine Fahrt, die nur für Sie gemacht wird.

Der Preis beinhaltet je nach Auftrag:

  • die zusätzlichen Transportkosten für die Beiladung,
  • das Be- und Entladen,
  • ggf. den Transport aus bzw. in die Wohnung (ist vorab zu vereinbaren!),
  • ggf. die Kosten für das Einlagern vor Abfahrt oder nach Ankunft,
  • die Transportversicherung (Höchstgrenze beachten).

Beiladung – ideal für Singleumzüge oder Einzelstücke

Sie können auf diese Weise clever sparen. Allerdings sollte Ihr Bedarf an Ladefläche dann überschaubar sein. Daher lohnt sich die Beiladung für Umzüge von kleinen Singlehaushalten sowie für den Transport von einzelnen Möbelstücken oder schweren Gütern.

Häufig sind Beiladungen insbesondere dann vorteilhaft, wenn Sie einen Transport in eine andere Stadt durchzuführen haben. Denn dann kommt der Kostenvorteil besonders zum Tragen. Statt einer kompletten Fahrt zahlen Sie häufig nur einen geringen Anteil. Dieser berechnet sich aus dem Umweg sowie dem Aufwand beim Be- und Entladen.

Insbesondere lohnen sich Beiladungen in folgenden Fällen:

  • Transport von einzelnen Gegenständen, Möbeln oder Geräten über größere Entfernungen;
  • Umzug von Teilhaushalten oder kleinen Singlehaushalten in andere Städte;
  • Umzug von Studierenden in ein Wohnheim oder eine WG in einer Uni-Stadt;
  • Lieferung von Kartonagen auf einzelnen Paletten;
  • Transport von Klavieren und Flügeln;
  • Transporte mit geringem Volumen in andere Länder.

Besser für die Umwelt

Ein kleiner Zusatzeffekt: Durch das Zusammenfassen von Transporten tragen Sie einen kleinen Teil zum Reduzieren von Schadstoffausstoß bei. Sie vermeiden unter anderem eine Belastung durch CO2 und Stickoxide sowie Feinstaub, da Sie bereits geplante Routen mitnutzen und so unnötige Wege vermeiden.

Besonderheiten: Was ist bei Beiladungen zu beachten?

So vorteilhaft Beiladungen sind, gibt es Nachteile und Besonderheiten. Denn der Begriff Beiladung basiert auf Leerfahrt bzw. Teil-Lehrfahrt. Daher ist es Ihre Aufgabe, eine geeignete Spedition oder ein passendes Umzugsunternehmen zu finden. Denn dieses muss zu einem gewünschten Termin überhaupt eine Fahrt mit freier Ladekapazität zum Zielort anbieten.

Die Anzahl potenzieller Anbieter in der Nähe Ihres Wohnsitzes ist wahrscheinlich relativ groß. Doch nicht alle bieten Beiladungen an und von denen werden nur die wenigsten Ihre Anfrage umsetzen können. Es ist also Recherche per E-Mail und Telefon erforderlich, um überhaupt einen Transport zu organisieren. Je nach Situation kann diese Aufgabe ein wahrer Zeitfresser sein.

Tipp: Beiladungen für Umzüge in andere Städte sind bei Anbietern in der Zielstadt besonders gut aufgehoben. Fragen Sie bei dortigen Umzugsfirmen, ob diese in nächster Zeit einen Umzug zu Ihrem aktuellen Wohnort durchführen. Dieser bedingt meistens anschließend eine Leerfahrt zurück. Diese können Sie mit Ihrer Beiladung zum beidseitigen Vorteil nutzen.

Sie können Ihre Suche etwas vereinfachen, wenn Sie nicht auf einen fixen Termin angewiesen sind. Je breiter das Zeitfenster für einen Transport ist, desto leichter finden Sie einen Anbieter für Ihre Beiladung. Das bedeutet aber auch, dass Ihr Gut möglicherweise einige Tage früher oder später ankommt. Die meisten Speditionen bieten in solchen Fällen das vorübergehende Einlagern der Beiladung an. Diese wird dann in einer Halle sicher verwahrt.

Tipps für Beiladungen

Wenn Sie Kosten knallhart kalkulieren möchten, sparen Sie mit Angeboten für Beiladungen erheblich. Das eigentliche Problem ist, einen Anbieter zum gewünschten Termin zu finden. Gelingt dies, profitieren Sie von einer im Privatbereich wenig genutzten Alternative beim Umzug oder Transport von Mobiliar. Achten Sie jedoch auf einige wichtige Punkte, damit alles reibungslos abläuft:

  • Beginnen Sie früh mit der Suche nach einer Spedition.
  • Vereinbaren Sie einen festen Termin oder eine klar definierte Terminspanne.
  • Lassen Sie sich schriftlich einen verbindlichen Brutto-Preis geben, der alle Kosten enthält.
  • Fragen Sie, bis zu welcher Summe Transportschäden und Verluste gedeckt sind.
  • Klären Sie den Ort der Übergabe des Transportgutes. Lädt die Spedition die Beiladung nur ein und aus, müssen Sie den Zu- und Abtransport zur Ladestelle selbst organisieren.
  • Prüfen Sie bei Bedarf, ob und wo Ihre Beiladung zwischengelagert werden kann.